Ein Jahr lang war die Kulturfabrik Löseke e.V. auf Forschungsreise im Stadtfeld! Jana Kegler und Maren Pfeiffer waren mit einem besonderen und herausfordernden Auftrag unterwegs: Sie fragten nach dem „Gesicht“ des Stadtteils. Nun legen sie in Form einer bunten und spannenden Broschüre die Ergebnisse ihrer Forschungsreise vor.
Das Dokument steht hier im digitalen Format zum Download bereit!
Wie kommt man einem Stadtteil auf die Spur? Wie findet man heraus, wie er tickt, wie die Gemeinschaft funktioniert? Wie zeigt eine Nachbarschaft gemeinsam ein Gesicht? Jana Kegler von der Kulturfabrik erklärt: „Wir haben viele, viele Gespräche geführt.“ Am Anfang waren es pandemiebedingt noch Videokonferenzen. Doch sobald es ging, waren Jana und ihre Kollegin Maren auf der Straße unterwegs.
„Wir trafen uns mit Menschen beim Spielen, auf eine bunte Tüte am Kiosk, bei Aktionstagen und Mitmachaktionen, auf Sesseln, Bierbänken, Spielplätzen und beim Spazieren.“ So beschreiben die beiden Stadtteilforscherinnen selbst ihr Vorgehen in der Einleitung der jüngst erschienen Broschüre. Weiter heißt es hier: „Wir führten mit Kindern Workshops durch, diskutierten im Stadtteilforum, verteilten Flyer, sammelten Fotos, spielten Fußball und führten Gespräche.“ Bei all diesen Gesprächen wurde gemalt, aufgeschrieben und fotografiert.
Auf diese Weise sammelten die Kulturakteure sehr viel Material: Gesprächsnotizen, Fotos, Zeichnungen und Skizzen. „Die eigentliche Arbeit begann für uns erst jetzt!“, sagt Maren rückblickend. Denn all dieses Material musste natürlich ausgewertet, geordnet und dann auch gut präsentiert werden. Hierbei ergaben sich aus der Vielzahl der Stimmen langsam verbindende thematische Leitlinien. „Essen und Trinken“ heißt zum Beispiel so ein Thema, dass die Menschen miteinander verbindet, das Gemeinschaft stiftet. „Wir haben selber gut gegessen und getrunken!“, zwinkert Maren, denn zu ganz vielen Gelegenheiten wurden sie zum Tee eingeladen oder eine Familie brachte ihnen spontan einen Teller Essen. „Spiel und Sport“ heißen zwei andere Themen, die das Stadtfeld auf besondere Weise verbinden und der Spiel- oder Sportplatz wird zum Ort der Begegnung. Manchmal sind es aber auch Probleme, die die Menschen zusammenbringen - hier kommen „Hilfe und Voneinanderlernen“ als Gemeinschaftsthemen zum Vorschein, die besonders bei der „Corona-Pandemie“ erfahren werden konnten.
Diese und andere Themen wurden herausgearbeitet und haben Eingang in die Ergebnisbroschüre „Stadtfeld zeigt Gesicht“ gefunden, die von Kerstin Rode liebevoll und bildreich gestaltet wurde.
Eines haben Jana und Maren bei ihren Nachforschungen ganz besonders erlebt - und dies stellen sie auch der Broschüre voran: eine herzliche Gastfreundschaft! „Das zeichnet das Stadtfeld sehr aus!“, glauben Jana Kegler und Maren Pfeiffer.
Das Projekt „Stadtfeld zeigt Gesicht“ ist damit aber noch lange nicht zu Ende. Die Beteiligung war Schritt Eins eines längeren Prozesses. Die Publikation ist Grundlage für das Nächste: Mit international tätigen Künstler:innen sollen Fassadenkunstwerke entstehen, die dem Stadtfeld nicht nur Gesicht geben, sondern auch - treu dem Motto - ein Gesicht des Stadtfelds zeigen.
Download: Broschüre "Stadtfeld zeigt Gesicht" Ergebnisdokumentation