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Jetzt sind wir dran!

4 PlanungsrundenIm Gemeindesaal der Freien Evangelischen Gemeinde ist Bewegung. Doch heute ist es kein Gottesdienst oder Hochzeitsfeier, die die Gäste in den modernen Kirchenbau in der Von-Thünen-Straße gelockt hat. Im weitläufigen Saal sind Planungstische zusammengeschoben, an denen nun Gruppen eifrig diskutieren. Auf Stadtteilkarten und Luftbildaufnahmen werden Punkte markiert und auf bunten Karteikarten Schlagworte notiert: Fußballplatz, Stadtteilzeitung, Verkehrsberuhigung, … Mit solchen Stichpunkten entstehen an den Pinwänden langsam Geflechte von Ideen, Wünschen, Problemen oder Ärgerpunkten eines Stadtteils – in diesem Fall: das Hildesheimer Stadtfeld.
Es ist eine bewegte, kreative Atmosphäre, die Luft im Saal knistert. Rund 25 Personen sind der Einladung zum ersten „Stadt*Werk*Gespräch“ im Stadtfeld gefolgt. Neben Nachbarinnen und Nachbarn sind es vor allem Vertreter von Einrichtungen und Vereinen aus dem Umkreis, die nun ihre Meinung und Expertensicht in den Planungsrunden zu verschiedenen Themen einbringen.
„Werden Sie für heute mal zum Stadtplaner für das Stadtfeld von morgen!“ hatte Renate Pischky-Winkler, als Initiatorin der Veranstaltung, die Versammelten zur Eröffnung eingeladen. „Wie wollen wir wohnen, wie wollen wir leben im Stadtfeld 2030+?“, so lautet dabei die übergeordnete Fragestellung zu dieser außergewöhnlichen „Ideenwerkstatt“ und „Zukunftskonferenz“.


1 Zukunftsstadt 6 Moderation


Was im Stadtfeld fehlt, wissen die Nachbarinnen Brigitte Groß und Renate Käpernik ganz genau: ein Nachbarschaftstreff. „Wo man mal hingehen kann und wo es Angebote gibt!“ erklären die beiden Stadtfelderinnen. Ein Senioren-Kino zum Beispiel. Oder einen Mittagstisch, der die Generationen verbindet.
Am Planungstisch der Fokus-Gruppe „Stadtteilleben“ beginnt ein reger Austausch über dieses „Begegnungszentrum“. Größer müsste es schon sein, für Feiern und Feste. Verschiedene Räume bräuchte es aber auch, multifunktional ausgestattet, eben für große und kleine Leute. Zentral müsste es sein und behindertengerecht eingerichtet …
Einen größeren Versammlungsraum sucht man in der Siedlung Stadtfeld tatsächlich vergeblich. Auch ein Vereinshaus, die Kneipe oder den Friseur gibt es nicht mehr. In Sachen Nahversorgung sieht’s schlecht aus im Quartier. Ob Bäcker oder Supermarkt, ob Schule oder Kindergarten, ob Arztpraxis oder Apotheke, ob Bankautomat oder Sportverein – für fast alle Bedarfe des täglichen Lebens muss man sich auf den Weg machen, muss man den Stadtteil verlassen. Kein Problem vielleicht für jene, die mit eigenem Auto mobil sind. Aber in der städtebaulich isolierten Nachbarschaft Stadtfeld leben überdurchschnittlich viele Menschen, die das nicht können: Kinder, Jugendliche, vielköpfige Familien, Transferleistungsempfänger, Senioren, …

7 Plenum2 Planung

 

Dies wird auch ein Tisch weiter gerade zum Thema. Hier heißt das Oberthema „Wohnen“. Und nachdem man lange barrierefreies Wohnen und alternative Wohnkonzepte diskutiert hat, ist auch hier das Thema „Nahversorgung“ in den Mittelpunkt geraten. Anwohner Manfred Kannengießer und Tacdin Agirman können sich noch gut an das alte „Stadtteil-Zentrum“ erinnern. Da gab es noch eine „Schlecker“-Filiale, eine Eck-Kneipe, einen Friseur und sogar die „Sparkassen“-Filiale. Abgesehen von „Sandra’s Kiosk“ ist davon nichts mehr übrig. Nach langem Leerstand wurden die Ladenlokale zum Teil als Wohnraum zurückgebaut. Nur die Wendeschleife mit der Bushaltestelle und den Altpapier-Containern verrät den ehemaligen Stadtteilplatz, der zugleich Herz und Zentrum des Stadtfelds war. Dass mit dem Wegfall nicht nur die Versorgung, sondern eben auch die nachbarschaftliche Verbindung und ein Stück der Stadtteil-Identität verloren gegangen ist, wird nun im Gespräch der Nachbarn spürbar. Kannengießer und Agirman zeigen den markanten Punkt auf der Luftbildaufnahme, dort wo Triftäckerstraße, Bodeweg und die Straße Stadtfeld aufeinander treffen. „Wir brauchen hier wieder eine neue Mitte!“ sind die beiden überzeugt. Baulich ließe sich doch ein nutzbarer Platz gestalten. Kannengießer ist sicher: Mit einem Wochenmarkt oder festen Stellplätzen für „fliegende Händler“ könnte man wieder Leben ins Zentrum holen und die Nahversorgung für die Bürger anteilig verbessern.


3 Planung 5 Planungsrunde

 

Solche und andere Ideen werden akribisch dokumentiert. Dafür sorgen auch Studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) von der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, die das „Stadt*Werk*Gespräch“ wissenschaftlich begleiten und auswerten. Denn was Bürger und Experten an diesem Samstag gemeinsam erarbeiten, soll nicht verloren gehen. Das betont auch Renate Pischky-Winkler von der Stadt Hildesheim. „Derzeit laufen auch in anderen Quartieren der Stadt solche Gespräche“ erläutert die Leiterin der Stabsstelle für Demographie und Inklusion. Denn die Stadt Hildesheim ist Mitbewerber im landesweiten Wettbewerb „Zukunftsstadt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Mit 51 weiteren Städten in Deutschland ist Hildesheim im Rennen um städtebauliche Innovation. Gemeinsam mit der Bürgerschaft sollen Visionen für die Stadtentwicklung bis zum Jahr 2030 entwickelt werden. Dabei winken beachtliche Preisgelder, die manche Vision zur Wirklichkeit verhelfen werden.

8 PräsentationFür das Wohngebiet Stadtfeld kam diese Initiative gerade zur rechten Zeit. „Das Stadtfeld ist in Bewegung!“ sagt Jens-Hendrick Grumbrecht vom Gemeinwesenentwicklung Stadtfeld e.V. Seit fünf Jahren leistet der gemeinnützige Verein von einem zentralen Stadtteilbüro aus Nachbarschaftsarbeit in der Siedlung Stadtfeld. Neben Sozialberatung und Hausaufgabenhilfe bringen Feste und Projekte Leben ins Umfeld. Mit der „Nachbarschaftskampagne ZusammenWachsen“ haben Anwohnergruppen begonnen, sich für ihre Anliegen aktiv einzusetzen. „Da ist wirklich was gewachsen!“ schwärmt Gemeinwesenarbeiter Grumbrecht. „Das Stadtfeld ist im Aufbruch!“
Diese wachsenden Stadtteilstrukturen sind auch ein gutes Fundament für die „Soziale Stadt“. Das sieht zumindest Jan Thomas, der als Stadtplaner der Stadt Hildesheim die Bewerbung auf das Städtebauförderprogramm betreut. Sollte die Siedlung Stadtfeld Aufnahme in das Förderprogramm finden, wären in den kommenden Jahren umfangreiche Investitionen für die Stadtteilentwicklung möglich. „Die Chancen“, so Stadtplaner Thomas, „sind realistisch!“

Für die Demographin und Inklusionsbeauftragte Pischky-Winkler ist ein attraktives, innovatives und inklusives Stadtfeld jedenfalls Teil der „Zukunftsstadt Hildesheim“. Ob nun die Stadt Hildesheim in die Endrunde des Bundes-Wettbewerbs kommt, oder nicht – die Ergebnisse der Stadtteil-Gespräche sollen nicht verpuffen. Bereits im März 2016 werden sie gesammelt dem Oberbügermeister Ingo Meyer überreicht werden.
„Was würden sie dem Oberbürgermeister denn gerne als Botschaft übermitteln?“ fragt Dr. Gisela Renner von der HAWK die Bürger provokativ. Oliver Sperling, Nachbar aus dem Sauteichsfeld, reagiert mit einem selbstbewussten Statement: „Das Stadtfeld hat jahrelang in der Stadtplanung hinten angestanden und wurde in der Entwicklung vernachlässigt. Jetzt sind wir dran!“
Eine andere Gruppensprecherin bringt es auf den Punkt: „Das Stadtfeld ist ein junger Stadtteil und hat viele Ressourcen. Wir sind bereit für die Entwicklung!“

Hintergründiges:

Der Wettbewerb "Zukunftsstadt" ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im "Wissenschaftsjahr 2015". Partner des Wettbewerbs sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund und der Deutsche Landkreistag. Der Wettbewerb ist Teil der Leitinitiative „Zukunftsstadt“ des Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklungen“ (FONA³).

 

Für die Bewerbung der Stadt Hildesheim zeichnet sich die Stabsstelle für Demographie und Inklusion zuständig. Die "Zukunftsstadt" wird in Hildesheim durch die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, wissenschaftlich begleitet.

 

Link: Einladung zur Veranstaltung

Download: Einladungsflyer Stadt*Werk*Gespräch Stadtfeld 21.11.15

Download: Presseankündigungen

Link: Pressemitteilung Stadt Hildesheim 30.11.15

Link: Radiosendung "Zukunftsstadt Hildesheim - Quartier Stadtfeld"; Radio Tonkuhle 02.11.15


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